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Barrierefreiheit: Schon beim Bau daran denken.

Den Ruhestand in den eigenen vier Wänden verbringen – das wünschen sich viele. Doch das ist gar nicht so leicht. Denn mit dem Alter lässt die Mobilität nach, Treppen die noch ein paar Jahre zuvor nicht einmal als solche wahrgenommen werden, können auf einmal zu einem schier unüberwindbaren Hindernis werden.

Wer schon mal ein Bein im Gips hatte, der weiß, wie schwierig der Weg durch das eigene Haus sein kann. Darum lohnt es sich, schon in jungen Jahren, vorausschauend zu planen. Wer schon bei der Bauphase Wert auf Barrierefreiheit legt, spart gegenüber späteren, meist aufwändigen Umbauten Geld, rät das Verbraucherportal Ratgeberzentrale.de.

Doch was ist eigentlich barrierefrei? Um auch im Alter oder bei Krankheit in seinem eigenen Haus gut zurechtzukommen, gibt es ein paar Dinge, auf die man achten sollte.

An breite Türen denken die meisten. Sie sollten so breit sein, dass man auch mit einem Rollstuhl hindurchkommt. Das Idealmaß liegt bei 90 Zentimetern. Dann kann man beim selbstständigen Schieben des Rollstuhls auch bequem die Hände an die Räder setzen. Damit ein Rollstuhlfahrer gut rangieren kann, sollte vor allen Türen im Haus eine Fläche von 1,50 mal 1,50 Meter eingeplant werden. Außerdem wichtig: Die Türen müssen sich zum größeren Raum hin öffnen. Wo der Platz knapp ist, kann auch eine Schiebetür helfen. 

Möglichst ebenerdig sollte der Eingang sein. Gleiches gilt für die Dusche. Denn wer im Alter nicht mehr ganz so sicher auf den Beinen ist, dem fällt es schwer, übliche Duschen mit hohem Einstieg zu nutzen. Für Rollstuhlfahrer sind sie völlig ungeeignet. Und auch vor der Dusche sollte ein Platz von mindesten 1,20 auf 1,20 Meter eingeplant werden, damit Platz zum Rangieren bleibt. Der Boden im Bad sollte nicht rutschig sein, auch das gilt es zu bedenken. Im Nassbereich bieten Fliesen ab Rutschfestigkeitsklasse R11 eine höhere Sicherheit vor Stürzen.

Wer auf Nummer sicher gehen will, baut schon in jungen Jahren ebenerdig, dann entfallen Treppen von vornherein. Wer auf ein zusätzliches Stockwerk nicht verzichten möchte, sollte breite Treppen einplanen statt einer schicken Wendeltreppe. Und zwar so breit, dass nachträglich möglichst an beiden Seiten ein Handlauf angebracht werden kann.

Was die wenigsten beim Bau bedenken, ist, ausreichend Steckdosen einzuplanen. An jedem Wandabschnitt sollte mindestens eine Doppelsteckdose sein. Grundsätzlich gilt: Lieber zu viel als zu wenig. So müssen später keine losen Verlängerungskabel verlegt werden, die nur eine Stolperfalle bilden. Elektroanschlüsse werden künftig vermehrt gebraucht, sei es für ein altersgerechtes, höhenverstellbares Bett oder Assistenzsysteme, die das Abschalten des Herdes überwachen oder das An- und Abschalten von Beleuchtung, Heizung sowie das automatische Öffnen von Türen steuern.